RATNAKARAṆḌAKA-ŚRĀVAKĀCĀRA von Samantabhadra ca. 150 bis 250 n.Chr.

    Alexander Zeugin

    Ācārya Samantabhadras Ratnakaraṇḍaka-śrāvakācāra – 

    Schmuckschatulle für das Verhalten des Haushälters [177 von 330]

    (← … https://www.om-arham.org/blog/view/28427/ratnakara%25E1%25B9%2587%25E1%25B8%258Daka-sravakacara-von-samantabhadra-ca-150-bis-250-nchr)

    ERLÄUTERUNG von Vers 71 [2 von 2]

    Jain, Champat Rai erläutert:

    Zorn, Stolz, Betrug und Gier sind die vier Hauptarten von Leidenschaften (kaṣāyas). Sie werden in der Jaina Siddhānta je nach Intensität unter vier verschiedenen Überschriften behandelt. Die intensivste, anantānubandhī genannt, ist die schlimmste Art und verhindert den Erwerb des richtigen Glaubens; die intensivere Art, bekannt als apratyākhyāna, behindert richtiges Verhalten insgesamt und erschwert sogar die Einhaltung der kleineren Gelübde des Haushälters; die intensive, als pratyākhyāna bezeichnete, ermöglicht die Einhaltung der Gelübde des Haushälters, schließt aber die mahāvratas der Askese und die höheren Formen der Meditation aus; und die milde Form, sañjvalana, steht lediglich der reinen Selbstbesinnung (śukla dhyāna) im Wege.

    Die Zerstörung oder das Verschwinden der ersten Form führt zum Erwerb des richtigen Glaubens; der zweiten zur Annahme der Haushältergelübde; der dritten zur Einhaltung der mahāvratas; und der vierten zu śukla dhyāna, der Ursache von Allwissenheit und Nirvāṇa.

    Dieser Vers bezieht sich auf das Verschwinden der pratyākhyāna-Form, die die Intensität der Leidenschaften auf das Maß sañjvalana reduziert. Diese sind, wie der āchārya betont, von so milder Form, dass es oft schwierig ist zu sagen, ob sie existieren oder nicht.

    Jain, Champat Rai (1917),

     „Ratnakaraṇḍa-śrāvakāchāra (oder Das Dharma des Haushälters)“, P. 35-36.

     

    [nächster Teil … → …  https://www.om-arham.org/blog/view/28429/ratnakara%25E1%25B9%2587%25E1%25B8%258Daka-sravakacara-von-samantabhadra-ca-150-bis-250-nchr]