RATNAKARAṆḌAKA-ŚRĀVAKĀCĀRA von Samantabhadra ca. 150 bis 250 n.Chr.
Ācārya Samantabhadras Ratnakaraṇḍaka-śrāvakācāra –
Schmuckschatulle für das Verhalten des Haushälters [105 von 330]
ERLÄUTERUNG von Vers 42 [1 von 6]
Der Glaube an Substanzen, Seelen und Nicht-Seelen, so wie sie tatsächlich sind, ist richtiger Glaube. Der allwissende Herr hat richtiges Wissen (samyagjñāna) als Wirkung und richtigen Glauben (samyagdarśana) als Ursache bezeichnet. Daher ist es angebracht, nach dem Erwerb richtigen Glaubens richtiges Wissen zu verehren und zu erwerben. Der Erwerb des richtigen Glaubens, die detaillierte Erkenntnis von Substanzen ohne die Irrtümer des Zweifels (saṃśaya), der Widersprüchlichkeit (vimoha oder viparyaya) und der Unbestimmtheit (vibhrama oder anadhyavasāya) ist richtiges Wissen.
Zweifel (saṃśaya) bedeutet, den Geist schwanken zu lassen, ohne die wahre Natur einer Sache erkennen zu können. Nach der Annahme, dass die Bindung an tugendhaftes Karma zur Geburt im Himmel führt, ist Skepsis gegenüber dessen Gültigkeit ein Beispiel für Zweifel. Die Wahrnehmung eines Objekts als etwas, das seiner wahren Natur widerspricht, ist Widersprüchlichkeit (vimoha). Wenn wir beispielsweise Perlmutt als Silber wahrnehmen, besitzen wir ein durch Widersprüchlichkeit verfälschtes Wissen. Unbestimmtheit (vibhrama) ist das Schwanken über die wahre Natur einer Sache aufgrund der Verhüllung des Intellekts. Wenn wir beispielsweise während einer Bewegung etwas berühren, sind wir uns dessen vielleicht bewusst, können aber nicht mit Sicherheit sagen, was es war. Unser Wissen ist in Unklarheit gehüllt.
Das Attribut „richtig“ soll Unsicherheit, Zweifel und Wissensirrtum abwehren. Richtiges Wissen bildet die Grundlage für richtiges Verhalten. Richtiger Glaube muss durch richtiges Wissen gestärkt werden, das aus Studium, Meditation und dem Hören der Reden wahrer Heiliger gewonnen wird.
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