RATNAKARAṆḌAKA-ŚRĀVAKĀCĀRA von Samantabhadra ca. 150 bis 250 n.Chr.
Ācārya Samantabhadras Ratnakaraṇḍaka-śrāvakācāra –
Schmuckschatulle für das Verhalten des Haushälters [40 von 330]
ERLÄUTERUNG von Vers 2 [1 von 2]
Das Universum ist ewig, ohne Anfang und Ende. In diesem Universum haben die Lebewesen im anfangslosen Zyklus von Geburten und Toden Elend ertragen. Das Leben ist so unsicher wie die Blasen, die auf dem Wasser schwimmen. Und Reichtümer, die weltliches Glück hervorbringen, sind vergänglich wie die Wolken und der Blitz. Auch der Körper ist von Natur aus vergänglich, voller Leiden und Schmerzen, wertlos und unrein.
Auch die Objekte der Sinnesfreuden sind vergänglich wie die Blasen. Geld hat sich als ungeeignet erwiesen, um Glück zu verschaffen, wann immer es auf die Probe gestellt wurde. Es gibt viele Millionen Menschen, die Geld haben und unglücklich sind. Können es Status, Familie, Kinder, Ruhm und dergleichen sein, von denen bekannt ist, dass sie in der Vergangenheit Freude bereitet haben? Sicherlich nicht, denn was sie uns bieten, ist vergänglich und mit Leid behaftet, da ihr Abschied gewiss ist. Es kann in Bezug auf jedes weltliche Objekt gezeigt werden, dass es nicht das Glück selbst sein kann. Es gibt keinen Ausweg für die Person, die in den Fängen von Geburt, Alter, Tod, Krankheit und Leid gefangen ist. Der mit großer Anstrengung erworbene Reichtum begleitet das Selbst nicht in die nächste Geburt. Die Freunde, die die Freuden und Sorgen eines Menschen geteilt haben, können ihn bei seinem Tod nicht retten. Niemand, weder Verwandte noch andere, kann einem Menschen seine vielfältigen Leiden wie Krankheit, Alter und Tod nehmen. Glück kann nicht in einem Objekt gefunden werden, das wir eifrig suchen.
Das höchste Streben des Menschen kann nur darin bestehen, Göttlichkeit für seine Seele zu erlangen, die zu ungetrübter Glückseligkeit und Freiheit von Schmerz und Leid führt. Ein Mensch mit einem solchen Streben identifiziert sich nicht mit Gedanken an ein weltliches Dasein und bemüht sich, auf dem vom allwissenden Herrn vorgegebenen Weg zu gehen.
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