RATNAKARAṆḌAKA-ŚRĀVAKĀCĀRA von Samantabhadra ca. 150 bis 250 n.Chr.

    Alexander Zeugin

    Ācārya Samantabhadras Ratnakaraṇḍaka-śrāvakācāra – 

    Schmuckschatulle für das Verhalten des Haushälters [14 von 330]

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    VORWORT [11 von 25]

    Ācārya Samantabhadra

    SEINE WERKE [3 von 7]

    Āptamīmāṁsā [2 von 2]

    Nachdem Ācārya Samantabhadra die Möglichkeit der Allwissenheit nachgewiesen und die Lehre der bedingten Prädikationen (syādvāda) angewandt hat, bemängelt er bestimmte vorherrschende, auf Absolutismus beruhende Auffassungen: Existenz (bhāvaikānta) und Nichtexistenz (abhāvaikānta), Nichtdualismus (advaita-ekānta) und Getrenntheit (pīthaktva-ekānta), Beständigkeit (nityatva-ekānta) und Vergänglichkeit (kṣāṇika-ekānta). Er behauptet, dass das Wesen (dharmī) und seine Eigenschaft (dharma) weder absolut abhängig (āpekṣika) noch absolut unabhängig (anāpekṣika) seien. Nur ein Wesen, das allgemeine (sāmānya – die Substanz betreffend, dravya) und besondere (viśeṣa – die Art betreffend, paryāya) Eigenschaften besitzt, kann Gegenstand von Wissen sein. Substanz ohne ihre Modifikation und Modifikation ohne ihre Substanz können nicht Gegenstand gültigen Wissens sein; nur ihre Kombination kann Gegenstand von Wissen sein. Er fährt fort, bestimmte andere brennende Fragen und Missverständnisse zu klären. Er behauptet, dass Schicksal und menschliche Anstrengung gemeinsam für erwünschte und unerwünschte Wirkungen verantwortlich sind. Die erwünschten und unerwünschten Wirkungen, die jemand ohne Vorsatz hervorruft, sollten in erster Linie aufgrund des eigenen Schicksals (daiva) verstanden werden. Die erwünschten und unerwünschten Wirkungen, die jemand infolge von Vorsatz hervorruft, sollten in erster Linie aufgrund der eigenen menschlichen Anstrengung (pauruṣa) verstanden werden. Darüber hinaus behauptet er, dass unsere glückverheißenden (viśudhi) oder unglückverheißenden (saṁkleśa) Dispositionen den Zufluss verdienstvollen (puṇya) oder schädlichen (pāpa) Karmas verursachen. Uns wird gesagt, dass Bindung (bandha) durch Unwissenheit (ajñāna) in Verbindung mit Täuschung (moha) entsteht, und Bindung nicht durch Unwissenheit (ajñāna), die nicht von Täuschung (moha) begleitet wird. Unter Betonung der Unverzichtbarkeit von syādvāda wird behauptet, dass sowohl syādvāda, die Lehre der bedingten Prädikationen, als auch kevalajñāna, die Allwissenheit, die Substanzen der Wirklichkeit erleuchten. Der Unterschied zwischen beiden besteht darin, dass kevalajñāna direkt erleuchtet, während syādvāda indirekt erleuchtet.

     

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